Wenn alles zerstört ist und die Seele zerbricht

Geschichte

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28.169 € gesammelt des Spendenziels von 150 Tsd.

Wenn alles zerstört ist und die Seele zerbricht

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20 Jahre lang habe ich mit Herzblut an Fantasyroom, meinem Lebenswerk gearbeitet. Ich wollte nicht nur Kinderzimmer einrichten, sondern kleine Wohlfühlorte schaffen, in denen Liebe, Geborgenheit und Schönheit ihren Platz haben. Räume, die Kinder sicher und glücklich aufwachsen lassen und die gemeinsame Familienzeit noch schöner machen.

Ich habe mich durch jede Krise gekämpft. Ich habe funktioniert, Tag und Nacht gearbeitet, ohne Pause, ohne Abschalten im Urlaub, ohne Sicherheit und Auffangnetz. Denn als Einzelunternehmerin gibt es kein „Stopp“, keine Krankmeldung, kein Arbeitsrecht. Wenn ich nicht renne, bleibt alles stehen.

Ich habe weitergemacht, selbst als es weh tat. Selbst, als mein Körper längst um eine Pause schrie. Ich habe fest daran geglaubt, dass alles wieder gut wird. Und wenn es jetzt noch nicht funktioniert, muss ich einfach noch härter arbeiten… Und noch mehr in meine 24 Stunden pressen. Aber irgendwann war nichts mehr übrig außer Erschöpfung.

Und dann kam das, was kein Mensch je ertragen sollte. Unser erstes Enkelkind, unser kleiner Levi, sollte tot auf die Welt kommen. Seine Diagnose traf mich, als ich schon ein Wrack war. Und sie zog mir den Boden endgültig weg. Ich betete um ein Wunder und versuchte trotzdem weiter zu funktionieren. Aber meine Seele war leer. Mein weiterer Kampf ergab plötzlich keinen Sinn mehr. Und Levis Geburt und die Beerdigung lösten eine Lawine an Schmerz, Ohnmacht und Verzweiflung aus, die mich kaum noch atmen ließ.

Nach 20 Jahren, unzähligen durchgearbeiteten Nächten, Tränen und unendlich viel Liebe brach alles um uns zusammen. Aber ein so großes Schiff hat einen langen Bremsweg. Man kann nicht einfach aussteigen. Man wird zu Boden geworfen, ausgenommen, förmlich vernichtet. Von Mitarbeitern, von Vertragspartnern, von Menschen, denen wir es niemals zugetraut hätten.

Mein Mann und ich verlieren unser Zuhause, das wir vor 19 Jahren neben zwei kleinen Kindern und Fantasyroom komplett alleine ausgebaut haben. Aus diesem Zuhause müssen wir jetzt ausziehen. Und nicht nur das: Auch unsere Altersvorsorge müssen wir hergeben, um finanzielle Löcher zu stopfen, weil unmenschliche Vertragspartner zu keinem Gespräch bereit sind. Aber auch diese Summe wird nicht für alles reichen, denn es fehlen immer noch über 150.000 Euro, um alles abzulösen.

Wo wir hinschauen ist Zerstörung. Freier Fall ins Ungewisse. Die Familie ohne Existenz. Es gibt Tage, da fühle ich so viel, dass jede Zelle meines Körpers schmerzt. Und andere Tage, da fühle ich einfach gar nichts. Der Körper schaltet dann alles ab, aus Selbstschutz. Keine Tränen mehr, keine Schmerzen mehr. Nur Leere. Nur eine Hülle meiner selbst. Man sagt, Gott mutet uns nur so viel zu, wie wir tragen können. Falsch. ER will die Last für uns tragen. Aber meine Last ist gerade so schwer, dass ich noch nicht mal Kraft habe, sie zu Gott zu bringen.

Diese Spendenkampagne ist für mich der schwerste Schritt überhaupt. Ich habe noch nie um Hilfe gebeten und Mitleid brauche ich sowieso nicht. Aber täglich bekommen wir Nachrichten von so vielen lieben Menschen, die nachfragen was sie tun und wie sie helfen können. Menschen, die jenes Licht gespürt haben, das wir in die Welt getragen haben. Und jetzt, wenn alles um uns zusammenbricht, konnte ich nicht anders als mich zu fragen: Ist es wirklich so verwerflich, um Hilfe zu bitten? Ist es Schwäche, zuzugeben dass man es nicht mehr alleine schafft, weil man schon alles versucht und gegeben hat, und es immer noch nicht reicht? Wenn unser ganzes Hab und Gut nicht mehr reicht, um wieder Boden unter den Füßen zu spüren?

Auch wenn die Summe von 150.000 Euro abschreckend ist - jeder noch so kleine Beitrag hilft uns, diese Zeit zu überstehen, die offenen Verpflichtungen zu erfüllen und irgendwann wieder frei atmen zu können. Er hilft mir, ein Stück Hoffnung zurückzugewinnen und wieder etwas aufzubauen - vielleicht etwas Neues, etwas Kleineres, aber mit demselben Herzen und denselben Werten. Auch wenn ich nicht weiß wie mein/unser Weg weitergeht, eins weiß ich: Ich kann und werde nicht aufhören, Schönheit und Liebe in die Welt zu tragen.

Danke, dass ihr da seid. Danke für jede Nachricht, jedes liebe Wort, jede Spende und jedes Zeichen, dass wir nicht allein sind. Ihr helft mir, wieder an die Zukunft zu glauben - und daran, dass auch aus ganz vielen Scherben ein neues Kunstwerk entstehen kann.

Sanja

Organisator

Sanja Wilke
Organisator
Lörrach, Baden-Württemberg
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