Ich glaube daran, dass jenseits von Rollen, Prägungen und Ritualen jeder Mensch ein einzigartiges, authentisches Wesen in Entwicklung ist. Diese ursprüngliche Innenseite ist immer da, auch wenn sie von familiären oder gesellschaftlichen Anpassungen und Masken verdeckt wird.
Künstlerisch können diese „zwei Gesichter“ – das eine als Ausdruck der inneren Entwicklung und das andere durch Anpassung geprägt –auf andere Weise erlebbar werden, als es im Alltag möglich ist. Es kann eine Kommunikation zwischen ihnen entstehen.
Das Erleben einer solchen spielerisch-künstlerischen Kommunikation kann auf absurd-berührende, manchmal humorvolle Weise den Klang der eigenen Natur in Erinnerung rufen – und eine Ahnung davon wecken, mit sich selbst in Kontakt kommen zu können.
Gerade der Mangel an einer solchen „inneren Kommunikation“ führt dazu, dass Kultur und Zusammenleben derzeit immer ärmer und gewalttätiger werden.
Ab Herbst 2025 möchte ich mit interessierten Menschen in 2 bis 5 Residenzen à 2 bis 4 Tagen die Doppelgesichtigkeit des Menschen erforschen und einen Improvisationsstil weiterentwickeln, den ich u.a. im Rahmen des Zukunftstheaters zu entwickeln begonnen habe.
Dieser Improvisationsstil ermöglicht es, das Ursprüngliche im Menschen zu berühren. Er wirkt als Gegenkraft zur „Veräußerlichung“ und „Gleichschaltung“, der unsere Zivilisation zurzeit entgegenstrebt.
Das hier vorgestellte JanusProjekt beginnt in ein bis zwei Wochen mit einer intensiven Auseinandersetzung mit einer Reihe von Filmen (u. a. My Dinner with Andre) und Texten (u. a. Auf der Suche nach dem verlorenen Glück von Jean Liedloff), durch die wir einen gemeinsamen Kontext schaffen. Die Residenzen werden dann im kommenden Herbst und Winter stattfinden. An einem zurückgezogenen Ort werden wir Ausdrucksweisen finden und üben, verschiedene Improvisationsrahmen entwickeln und unsere doppelgesichtigen Charaktere mit Musik und Gesang in Kommunikation bringen.
Ziel des Pilotprojekts ist es, die ästhetische Sprache für ein zukünftiges Theater zu erweitern und zu vertiefen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Projekt nicht nur spannende künstlerische Entwicklungen anstößt, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit der heutigen Gesellschaft ermöglicht – indem es einen liebevollen und ehrlichen Blick auf ihre Unvollkommenheiten wirft. Die gesammelten Erfahrungen fließen weiter – u.a. in die Zukunftswerkstatt, in Projekte mit Organisationen und in die Zusammenarbeit mit der AG Performative Soziologie.
Für die Realisierung dieses Projekts brauche ich eure Unterstützung. Mit 1000 € kann ich die Residenzen ermöglichen und das künstlerische Pilotvorhaben umsetzen.
Bei Fragen, Interesse oder dem Wunsch mitzumachen, stehe ich gerne für ein Gespräch zur Verfügung.
Weiterführende Informationen für alle, die dabei sein möchten, gibt es hier.
Vielen Dank für euren Beitrag!
Mit schönen Grüßen (gerade aus Schweden),
Lukas

