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Das NACHTASYL braucht EUCH!

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Präsident Vaclav Havel, Nick Cave, Blixa Bargeld, alle waren sie hier. Nicht ohne Grund, hat sich das Nachtasyl  bereits in den 80er Jahren als der Ort einen Namen gemacht, der sich politisch einzigartig und weltoffen zeigte.  Und dies tut er bis heute. 


Wer hätte jemals gedacht, dass ausgerechnet das legendäre Nachtasyl auf Hilfe angewiesen sein wird. Eine Location, die Geschichte geschrieben hat. Eine Geschichte, die sich im ständigen Wandel befindet und fortgeführt werden muss.

Seit 1987 funktionieren wir. Unverändert. 7 Tage die Woche. Nonstop. 33 Jahre haben Spuren hinterlassen. Wir müssen sanieren! Marode Wasserleitungen, die für regelmäßige Pooplartys sorgen. Ein Heizkessel, der permanent undicht ist und uns die Haare vom Kopf frisst. Verfallende Schaufenster, an denen sich im Winter im Inneren Frost ansetzt. Sanitäranlagen, die nur noch dank Fließenkleberresten an Ort und Stelle stehen. Bar- und Kühltheken, die lauter als all die Konzerte sind, die bei uns stattfinden. Alles muss erneuert werden, damit wir den immer weiter steigenenden Kapazitäten an Gästen gerecht werden können. 

Woche für Woche kommen Bands aus aller Welt angereist, nur weil sie "einmal im Nachtasyl spielen wollen". Woche für Woche kommen Touristen, die "hierher kommen musste, weil die Schwester aus Tokyo von diesem Laden geschwärmt hat, als sie vor zwei Jahren selbst mal hier war". 


Schön ist es bei uns. Diese Gemütlichkeit sucht  man andernorts vergeblich. Wir sehen uns als Institution, in der jeder willkommen ist. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Kulturstätten, Theatergruppen, Künstlern, die gerne bei uns verweilen wollen würden. Aus diesem Grund braucht das Nachtasyl auch eine Modernisierung in Sachen Bühnentechnik.

Helft mit, das Nachtasyl als Heimat für Künstler und Kulturschaffende zu erhalten, als Institution und für den Erhalt unserer Tradition. Mit eurer Hilfe können wir die Räumlichkeiten auf den Stand bringen, der den behördlichen Anforderungen gerecht wird.  

Und nun lasset den Umbau beginnen, so dass wir nach dem Sommer wieder aufsperren können. Für eure Unterstützung wären wir äußerst dankbar. Und natürlich freuen wir uns, euch zur Wiedereröffnuung begrüßen zu dürfen!

NACHTASYL - DIE GESCHICHTE

Tschechischer Underground, österreichischer Punk, Karel Kryl, Stasi - Agenten und günstiges Bier. All dies verbindet seit 1987 das Nachtasyl im Zentrum von Wien, gleich um die Ecke des Westbahnhofs. Dank Gästen wie dem ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel, dem Schauspieler und Regisseur Pavel Landovský oder dem Politiker und Unternehmer Karel Schwarzenberg ist das Nachtasyl ein unbestreitbarer Bestandteil der modernen tschechischen, aber auch der österreichischen Geschichte. 


Wenn man es genau nimmt, dann gibt es zwei Lokale. Den großen Nachtasylkeller, in dem oft bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wird. Und dann die jüngere, intimere Lokalerweiterung auf Straßenebene, das Tagasyl. Dass es diese Lokalitäten überhaupt gibt, ist dem Gründer Jiří Chmel (zu sehen am Foto) zu verdanken. Der Unterzeichner der Charta 77 und eine wichtige Untergrundperson der damaligen Tschechoslowakei saß 18 Monate hinter Gittern. Als "sehr scharfen Gegner der politischen Regierungsführung" zwang ihn das Regime in den frühen 1980er Jahren nach Österreich auszuwandern. In Wien schloss er sich mit anderen Emigranten der literarischen Exilrevue Paternoster zusammen, die für ihre kulturellen Veranstaltungen einen passenden Ort suchten. Solch einen fand Jiří Chmel gerade in der Stumpergasse 53-55 im sechsten Wiener Gemeindebezirk. 

Das Nachtasyl wurde im September 1987 mit einem Konzert von Vlastimil Třešňák und der Vernissage des Malers Zbyněk Benýšek eröffnet, dessen Kunstwerk bis heute über der Eingangstür des Nachtasyls thront. Die erste Phase war rein tschechisch, gespielt von Karel Kryl oder Jaroslav Hutka. Alles Songschreiber, die ausgewandert sind. “Hier sind sie alle versammelt, die Langhaarigen und diejenigen, die sich nicht besonders gut benehmen können” berichtet ein Informant der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Teplitz - Schönau (Teplice), welcher das Nachtasyl vor 1989 besuchte.

Neben Jiří Chmel traf sich der Agent im Asyl mit dem Schauspieler Pavel Landovský oder Monika Dienstbier, der Tochter des ehemaligen Außenministers Jiří Dienstbier. Dies zeigt nicht nur die Gesellschaft die sich damals in Nachtasyl versammelte, sondern auch das intensive Interesse der kommunistischen Stasi. Dies ist auch eine der berühmtesten Geschichten, die mit dem Nachtasyl zu tun haben. Im November 1988 traten Karel Kryl und Jaromír Nohavica zusammen im Nachtasyl auf. Erst viele Jahre später kam ans Licht, dass Jaromír Nohavica, ein schlesischer Songwriter, von der tschechoslowakischen Staatssicherheit nach Wien geschickt wurde. Wie man den Aufzeichnungen entnehmen kann, bewunderten die Gäste des Nachtasyls Jaromír Nohavica für seinen Mut und seine Zustimmung, das gemeinsame Konzert vom Radiosender Freies Europe aufzunehmen. Andererseits waren viele zu der Zeit überrascht, dass das Regime den Musiker so einfach nach Wien reisen ließ.

Auch über Karel Kryl hat Jaromír Nohavica gegenüber der Stasi Bericht abgelegt. Kryl sei “ein verrückter Mann, der seine Komplexe (er ist klein und zierlich) mit verschiedenen Ausfallschritten ausgleicht, sich aber im Falle eines Widerstands sofort zurückzieht”. Dass Jaromír Nohavica im Nachtasyl nicht gern gesehen wurde ist auch der Tatsache zu verdanken, dass Nohavica Kryls Lied “Martina” umgeschrieben hat, in dem er das Nachtasyl auch erwähnt;

“Und am Freitag würde ich zu dem Ort aufbrechen, der sich Nachtasyl nennt, die Falten geglättet und den Colt würde ich zum Erstaunen des Zöllners am Gürtel baumeln lassen, nach dem Vorbild Waldos. Im Kreise der örtlichen Kurtisanen, würde ich zum Partisanen der Protestsongs. Ich würde das Problem der Hoffnung lösen und darüber singen, wie schlecht es ist in Grönland und im Kongo”, singt Nohavica darüber, wie einfach es laut seiner Meinung war, als Emigrant im Westen zu leben und das Regime von Aussen zu bekämpfen.

Das Nachtasyl war jedoch nicht nur ein Zufluchtsort der tschechischen Gemeinde und der kommunistischen Agenten. Neben den bereits erwähnten Politgrößen fand das Lokal auch über die Landesgrenzen hinweg zu Bekanntheit. So landeten auch schon mal Nick Cave oder Blixa Bargeld im Nachtasyl. Immer wieder gern zu Gast, sowohl für Auftritte als auch für einen Gedankenaustausch, waren die Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung Charta 77, allen voran die Mitglieder der tschechische Kultband Plastic People of the Universe. Auch die tschechische Musikerin und Ikone Iva Bittová zählte zu den wiederkehrenden Gesichtern.

Schon bald wurde das Nachtasyl von den Wienern und den Exilanten des tschechischen Underground entdeckt, die mit österreichischem Punkrock kollidierten. Die ersten österreichischen Gäste waren Punks, die um die Ecke zwei Häuser besetzten. Für die Punks war es äußerst attraktiv, dass die Getränke im Nachtasyl günstig waren und bis 4 Uhr morgens geöffnet war.

Vor allem den österreichischen Gästen ist es zu verdanken, dass das Nachtasyl den anschließenden Sturz des kommunistischen Regimes überlebt hatte. Nach 1989 kehrten viele Auswanderer in die Tschechoslowakei zurück und der Bedarf an einem tschechischen Kulturzentrum in Wien sank. Jiří Chmel kehrte ebenfalls zurück. Er kaufte ein Haus nicht weit hinter der österreichischen Grenze und überlegte, das Nachtasyl zu schließen. Dann entschloss er sich jedoch fortzufahren. Zufälligerweise schlossen Anfang der 1990er Jahre zwei berühmte Wiener Clubs, das Flex und das Chelsea, ihre Pforten. Heute haben sie ihren Betrieb wieder aufgenommen, aber an anderen Orten und in der Zwischenzeit zog sich die gesamte Wiener Szene ins Nachtasyl zurück. Tschechische Alternativen wie Psí Vojáci, The Plastic People of the Universe, DG 307, Iva Bittová und Dunaj wechselten sich mit den damaligen österreichischen Star - DJs ab.

1992 kam zum Nachtasyl das Tagasyl hinzu. Verschreibt sich der Kellerclub in erster Linie der Musik, liegt der Schwerpunkt auf Tageslichtebene auf der bildenden Kunst. Die Wände des kleinen Raumes sind in der Regel mit Werken mehr oder weniger bekannter Künstler dekoriert. Auch das Bierangebot hat sich verändert, die ehemals österreichischen Marken wurden durch tschechische Köstlichkeiten ersetzt.

Organizzatore

Dan Lestrade
Organizzatore
Vienna, Austria

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