Eventuell kurz vor dem Ziel aber..

In Februar 2018 bin ich mit 49J freudig in ein neues Leben gestartet als Seiteneinsteigerin für Englisch an einer Brennpunktgrundschule im Ruhrgebiet.

Meine Zuversicht meiner neuen Zukunft gegenüber relativierte sich, als ich Mobbing & Ausgrenzung im Kollegium erfuhr & die alleinige Verantwortung für zum Schluss 280 Kinder hatte.

Ich brach zusammen körperlich & vor allem seelisch Februar 2019. Ich wollte zwischendurch nicht mehr leben. Meine Hunde haben mich hier gehalten.

Ich stellte in Juli 2019 einen BU Antrag bei der Provinzial Versicherung. Ich wurde in November 2019 zum Gutachterin geschickt, die mich 5 Stunden lang psychisch & verbal gequält hat. Den Antrag wurde abgelehnt. Ich wollte mir ein schönes Leben mit meinen Hunden machen, schrieb sie.

Ich startete eine Klage in Januar 2020. Da musste ich im Herbst 2020 zum Gutachter vom Gericht. Seine Begutachtung dauerte 1 Stunde. Es steht in seinem Text, da ich mit meinen Hunden spielen kann, bin ich nur leicht eingeschränkt.

Inzwischen hatte ich die voller Erwerbsunfähigkeit von der DRV rückwirkend attestiert bekommen. Diese wurde vom Gericht nicht beachtet & ich verlor den ersten Instanz. Ich bekomme keine Erwerbsminderungsrente, da mir 4 Monate fehlen.

In November 2020 durfte ich in die Tagesklinik. Ich freute mich, dass mir endlich geholfen wird. Nach 2 Wochen erfuhr ich, dass ich nur 4 Wochen bleiben durfte, da mit dem Hintergrund der BU Klage kann ich ja nicht heilen. Für mich brach erneut die Welt zusammen. Ich soll wiederkommen, wenn die BU geklärt ist.

Stand heute 25.6.2023 der Termin am OLG wurde mehrfach verschoben & steht immer noch nicht fest!!

In Frühjahr 2021 habe ich 5 Wochen in der Reha verbracht. Da wurde bestätigt, dass diese Arbeit mich krank gemacht hat & ich da nicht zurück kann.

Meine beide private Rentenversicherungen sind aufgebraucht & ich bekomme Sozialhilfe.

Da hat man genau 300€ im Monat zum Leben & genau 270€ monatlich kostet die BU Versicherung, die weiter bezahlt werden muss.

Inzwischen hatte ich grosses Glück ein Team an Psychiater, Osteopathen, Traumatherapeutin, Anwälte & Soziotherapeut, die teilweise ihre Unterstützung geben, entweder noch ohne Entgelt oder die Rechnungen liegen hier & ich kann sie nicht bezahlen. Sie haben Geduld & Wissen zum Glück Bescheid. Diese Rechnungen werde ich mit dem Geld auch bezahlen.

In Dezember 2022 startete ich eine Klage auf Schadensersatz gegen mein Arbeitgeber das Land NRW.

Am 1.6.2023 gab es der erste Termin am Arbeitsgericht. Die Richterin sagte meine Geschichte geht ihr sehr nah & dass sie mein Mut bewundert, mich so weit berappelt zu haben, um dagegen vorzugehen. Am 22.8.2023 geht's weiter.

In diesen 4 Jahren habe ich mein Hab & Gut verkauft & schränke mich sehr ein, was mein Essen angeht. Da ich Suppe & Kartoffeln mag, geht das.Ich habe 2 Hunde, die nicht gesund sind & Kosten verursachen.

Mein Ex Mann ist der einziger, der mir finanziell geholfen hatte, wo er konnte aber jetzt geht es auch nicht mehr.

Meine Situation belastet mich. Zum einen bin ich froh noch hier zu sein, zum anderen ist jeden Tag trotzdem ein Kampf & meine Hunde vor allem sollen es an nichts fehlen.

Das kostet mich jetzt sehr viel Überwindung, dass jetzt hier zu machen. Mein Dispo ist überschritten & ich weiss jetzt nicht, wie ich die Zeit sonst noch überbrücken soll.

Ich weiss nicht, wie es am 22.8.2023 ausgehen wird. Ich bin sehr unruhig aber finde es richtig dagegen vorzugehen. Ich bin nicht die erste gewesen. Keine in dem System will als Zeuge für mich aussagen. Jede hat Angst um sich selber & seine Zukunft.

Ich hätte nie gedacht, mich in so eine Situation zu befinden. Jedoch komme ich trotzdem irgendwie zu mir selber.

Jede Kleinigkeit wird dankend angenommen. Sei es 5€ sei es 2€.

In Dankbarkeit.

Sheridan, Jamie & Leo.